Die Gelenkserkrankung, bei der es zu Veränderungen des Gelenkknorpels, des subchondralen Knochens (unter dem Knorpel gelegener Knochen), der Synovia (Gelenkflüssigkeit) und der gelenkumgebenden Muskulatur kommt, betrifft in erster Linie die gewichtstragenden Gelenke der unteren Extremität (Hüfte, Knie) und die Hände.
Begünstigt wird die Gelenkabnützung durch ein erhöhtes Körpergewicht und eine Achsabweichung des jeweiligen Gelenks sowie hohe sportliche und arbeitstägliche körperliche Belastung. Eine systematische Entzündungskonstellation verstärkt die Arthroseentwicklung.
Wie kann die Physiotherapie unterstützen?
In der Anfangsphase der Gelenkabnützung kommt es zu einer Verminderung der gelenkführenden Muskulatur. In einem Artikel aus „Aktuelle Rheumatologie“ von 2020 wird angegeben, dass Patienten mit einer Kniegelenksarthrose im Durchschnitt 30-40% weniger Maximalkraft als gesunde Erwachsene gleichen Alters und Geschlechts haben.
Unter Berücksichtigung der richtigen Gelenksachse kann diesem Verlust der Kraft mit speziellen Kräftigungsübungen entgegengewirkt werden. Bei Problemen der Hüft- oder Kniegelenke ist eine Korrektur der Beinachse wichtig, um das Fortschreiten der Abnützung zu verhindern.
Nicht nur gezieltes Krafttraining sondern auch Ausdauer-, Beweglichkeits- und Koordinationstraining sind wichtiger Bestandteil der Therapie bei Arthrose, um den Schmerz zu senken, die Beweglichkeit zu verbessern und das Gleichgewicht sowie die Kraft wiederzuerlangen.
Gerade bei Hüft- und Kniegelenksarthrose kommt es häufig zu einer Abnahme der allgemeinen Fitness. Daher ist es insbesondere bei älteren Personen in Hinblick auf die Bewältigung alltäglicher Belastung und Selbständigkeit, eine aktive Therapie von großer Bedeutung.
Informationen teilweise entnommen aus: Aktuelle Rheumatologie 2020; 45(01): 39-47 Diagnose Arthrose, Aktuelle Rheumatologie 2020; 45(01): 59-66 Konservative Therapie der Arthrose unter Berücksichtigung der Physikalischen Therapie